Wie Bergretter aus Zermatt zum Erfolg von RECCO beitrugen.

Die Idee, die zur Gründung von RECCO führte, entstand vor 50 Jahren nach einem tragischen Lawinenunfall. Im Dezember 1973 war Magnus Granhed in Åre in Schweden, als sich am Svartberget eine Lawine löste und mehrere Menschen verschüttete. ❄️ Als einer der ersten Personen vor Ort musste er mit seinen Skistöcken im Schnee sondieren und grub nach dem Zufallsprinzip nach verschütteten Personen. Zwei Menschen konnten nur noch tot geborgen werden. Einer davon war Granheds Freund. Magnus Grandhed war frustriert, dass es in jener Zeit so wenige Möglichkeiten gab, verschüttete Personen zu finden. ❄️

Seine Frustration nach diesem Unfall veranlasste Granhed, in den Alpen Kontakt mit professionellen Bergrettern aufzunehmen. Er wollte herausfinden, wie der Suchprozess bei einem Lawinenunfall verbessert werden könnte. «Mir war schnell klar, dass man eine elektronische Lösung finden muss», erinnert sich Grandhed. Doch das Fachwissen am alpinen Rettungswesen fehlte.

Daher war es naheliegend an einen Ort zu reisen, der aufgrund seiner Topografie eine Vielzahl von alpinen Rettungseinsätzen vorzuweisen hat: Zermatt. Eingebettet in zahlreichen 4.000ern und gigantischen Gletschern ist Zermatt ein wahres Paradies für Alpinisten. 🏔 Bei der Air Zermatt fand Grandhed den idealen Partner für die Entwicklung von RECCO. 🚁

Bruno, Magnus und Beat 2023 © RECCO

Know-how und Kompetenz bei der Air Zermatt

Das Besondere an der RECCO-Technologie ist das Zusammenspiel von aktivem Detektor und passivem Reflektor. Die kleine Diode, welche als Reflektor fungiert, wirft das Signal des Detektors zurück. Je lauter das Signal, desto näher ist der Suchende bei der vermissten Person. 🚁

«Als Magnus das erste Mal mit dem RECCO-System zu uns kam, fanden wir es interessant, dass RECCO ein Lawinenopfer sehr schnell und präzise orten konnte», erklärt Beat Perren, der 1968 das Helikopter-Rettungsunternehmen Air Zermatt gegründet hatte. 🚁

Testflug 1983 © RECCO

In der damaligen Entwicklungsphase war das Handdetektorgerät mit seinem Rucksack noch relativ schwer. Doch trotz des Gewichts weckte die Technologie sowohl bei Perren als auch bei Bruno Jelk, dem damaligen Rettungschef, grosses Interesse. Dieser sagt: «Mich hat die Tatsache beeindruckt, dass man keine aktive Einheit mit Batterien oder einer ähnlichen Energiequelle mit sich führen musste. Ein einfacher Detektor, der lebenslang funktioniert, genügt.»

RECCO-Reflektoren in Kleidern, Helmen und Co.

Seit der ersten Generation wurde der Detektor, nicht zuletzt dank des Fachwissens aus Zermatt, bis zur heutigen Version des R9 weiterentwickelt und ist rund um die Welt im Einsatz.

Abgesehen von ihrer Rettungstätigkeit wollte die Air Zermatt dazu beitragen, die gesamte Kette des Rettungsprozesses zu verbessern. Rettungschef Bruno Jelk dachte von Anfang an, dass es ideal wäre, wenn Menschen über die von ihnen getragene Kleidung ortbar wären, ohne dass sie eine aktive Entscheidung treffen müssen. ❄️ So kam es, dass die Hersteller von Skibekleidung und -ausrüstung damit begannen, RECCO-Reflektoren in Jacken, Hosen und Skischuhe zu integrieren.

Weiterentwicklung erhöht Reichweite

2015 spielte die Air Zermatt erneut eine wichtige Rolle, als RECCO eine Weiterentwicklung seines Lawinenrettungssystems vorstellte: den RECCO SAR Helikopter-Detektor. 🚁 Er ermöglicht es, das ganze Jahr über schneller nach Vermissten zu suchen – bei allen Outdooraktivitäten und unabhängig von Jahreszeit und Gelände.

«Ich war überzeugt, dass sich die Suchmöglichkeiten mit dem neuen, an den Helikopter angehängten Detektor deutlich verbessern würden. Dies bestätigte sich dann auch bei Tests in der Südwand des Monte Rosa, als vermisste Opfer, die zuvor nicht gefunden worden waren, damit geortet werden konnten», erinnert sich Perren. 🚁

Bruno Jelk 1983 © RECCO

RECCO – auch im Sommer

«Es gibt Menschen, die im Sommer in der Natur verschwinden und nicht gefunden werden können. 🏔 Die Chancen, jemanden zu finden, würden sich erheblich verbessern, wenn diese Freizeitsportler mit Reflektoren ausgestattet wären», betonte Jelk. 🚁 Perren schliesst ab: «RECCO hat im Laufe der Jahre die Entwicklung ständig vorangetrieben. Das war sehr wichtig. Am wichtigsten ist jedoch, dass die Freizeitsportler mit Reflektoren ausgestattet sind, weil es den Suchprozess erheblich vereinfacht.»

Mittlerweile sind über 900 Handdetektoren und 36 SAR Helikopter-Detektoren in 32 Ländern im Einsatz, um professionellen Rettern bei der Suche nach Vermissten oder Lawinenopfern zu helfen.

Über 150 Marken integrieren inzwischen RECCO-Rettungsreflektoren in ihre Sommer-, Frühlings-, Winter- und Herbstkollektionen und leisten damit einen Beitrag zur Mission von RECCO. 🏔 Gemeinsam mit Markenpartnern wurden bis jetzt Millionen von Menschen leichter auffindbar gemacht.

Mehr über die Geschichte von RECCO erfahren Sie im Alpha Zulu Podcast oder im folgenden Video:

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