Angaben zur Person:
Name: Martin Hug
Beruf: Inhaber und Geschäftsführer enmira GmbH
Tätig auf diesem Beruf seit: 01. Dezember 2020
Aktueller Betrieb: www.enmira.ch
7 Fragen an Martin:
Von den Bündner Bergen bis zum Dorf am Fusse des Matterhorns: Warum hast du dich entschieden, dich als CEO der Zermatt Bergbahnen AG zu bewerben?
Die verschiedenen Gespräche im Vorfeld der eigentlichen Bewerbung haben mir gezeigt, dass meine Erfahrungen und mein bisheriger Leistungsausweis gut zu Zermatt passen, dass man mich als Person wertschätzt und dass man mir von allem Anfang an ein grosses Vertrauen entgegengebracht hat. In der Summe waren dies die ausschlaggebenden Punkte, welche mich bewogen haben, aus dem gemachten Nest nochmals auszufliegen, die Komfortzone zu verlassen und mit riesiger Vorfreude die Herausforderung anzunehmen. Für mich war die Wahl quasi der Ritterschlag in meiner bisherigen, über zwanzigjährigen Bergbahn-Laufbahn.
Worauf freust du dich am meisten bei deinem neuen Job?
Auf neue Bekanntschaften, auf ein Team, das willens ist, gemeinsam anzupacken und Wirkung zu erzielen. Dabei geht es nicht nur allein um die ZBAG. Ich freue mich echt darauf, mit meinem neuen Team, den Behörden, der Tourismusorganisation sowie allen weiteren Leistungspartnern und auch den Umweltorganisationen einen Beitrag zu leisten, um für Einheimische und Gäste Werte, Wertschöpfung und Arbeitsplätze zu erhalten bzw. zu schaffen. Es gilt, gemeinsam das Potenzial auszuschöpfen und die einzigartige Erfolgsgeschichte von Zermatt weiter zu schreiben.
Welche drei Dinge sind dir aktuell am wichtigsten im Leben? Und warum?
Viele würden wahrscheinlich auf Gesundheit, Glück und Familie tippen. Mit der wachsenden Lebenserfahrung sowie auch aus der Erfahrung aus gemachten Fehlern sind für mich im Moment folgende drei immateriellen Werte wichtig:
- die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, welche ich nicht selber ändern kann
- den Mut, Dinge anzupacken, welche ich ändern kann
- die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden und dabei auf mein Umfeld zu achten
Ich spüre, dass ich mit der Wahl zum neuen CEO der ZBAG dort angekommen bin, wohin ich schon immer wollte.
Gibt es eine Person, die dich besonders inspiriert und womit?
Mich faszinieren die Eisenbahn-, Bergbahn- und Hotelpioniere. Mit grossem Engagement, Entscheidungsfreudigkeit, Einsatz von Eigenmitteln, gewisser Risikofreudigkeit, dem Glauben an die Zukunft und an die Technik etc. haben sie Bauwerke und Infrastrukturen erschaffen, die heute noch Bestand haben, uns alle erfreuen und staunen lassen. Ihr Pioniergeist hat die Basis gelegt, dass wir heute überhaupt an einer nachhaltigen, touristischen Zukunft arbeiten dürfen.
Tourismus, Bergbahnen und Politik sind keine Fremdwörter. Was war bisher dein grösster Erfolg und was ist dein nächstes Projekt?
Im Tourismus war mein grösster Erfolg die Führung der Bündner Bergbahnen durch die Corona-Zeit. Als Stimme und Gesicht von Bergbahnen GR durfte ich in enger Zusammenarbeit mit der GR-Regierung sowie vor allem auch mit dem neuen Direktor von SBS, Berno Stoffel, einen wesentlichen Beitrag leisten, dass die Bergbahnbranche in der CH während der Corona-Zeit in den alpinen Destinationen einen volkswirtschaftlichen Totalschaden verhindert hat. Bei den Bergbahnen stechen sicher meine 15-jährige Tätigkeit bei der Weisse Arena Bergbahnen heraus. Als operativer Leiter der Weisse Arena Bergbahnen sowie als Mitglied der Geschäftsleitung der Weisse Arena Gruppe habe ich mir unter Reto Gurtner in LAAX das Rüstzeug für die Nachfolge von Markus Hasler erarbeitet.
Als Gemeindepräsident konnte ich in Flims wichtige Projekte aufgleisen, die allen zu Gute kommen. Besondere Freude habe ich am vollzogenen Wechsel der Umgangsformen und der Kommunikation zwischen Lokal-Politik, den Einheimischen, Zweitheimischen und Gästen. Bis zu meinem Wechsel nach Zermatt steht noch eine grosse Revision der Ortsplanung an. Daneben möchte ich gemeinsam mit dem Vorstand wichtige Infrastrukturprojekte (u.a. Sportzentrum inkl. Camping, Caumasee, Wohnraum für Einheimische und Personal, Realisierung eines Blockheiz-Kraftwerks) erfolgreich umsetzen bzw. so aufgleisen, dass die notwendigen Beschlüsse bis zu meinem Wechsel nach Zermatt vorliegen.
Schwarznasenschaf oder Steinbock? Capuns oder Raclette? 😉
Als ehemaliger Präsident des Bündner Kant. Schwinger Verbandes und auch als Bündner-Hochjäger bevorzuge ich klar das Wappentier 🦌 des Kanton GR. Schwarznasenschafe kenne ich bisher nur als “Wolli“, dem Zermatter Maskottchen. Beim Essen bin ich klar für Raclette 🧀 zur Vorspeise und dann einer Portion Capuns zur Abrundung. Die beiden Gerichte ergänzen sich bestens und bedeuten für mich als Bergler Verbundenheit zu Tradition und Ursprung. Wichtige und nicht zu unterschätzende Werte in unserer hektischen Zeit.
Zermatt ist für mich…
Neben der Erfüllung eines Traumes mein neuer Lebens-, Kraft- und Arbeitsort mit positiv geladener Ausstrahlung sowie einer traumhaften Bergwelt, die nur darauf wartet, entdeckt und erlebt zu werden.