Einzigartige Bergatmosphäre
Das Leben in der Rothornhütte bietet ein Erlebnis, das weit über die blosse Übernachtung hinausgeht. In der gemütlichen und gleichzeitig modernen Atmosphäre der Hütte finden sich Alpinisten, Wanderer und Bergführer zusammen, um Geschichten von ihren Abenteuern auszutauschen und neue Freundschaften zu knüpfen. Die Abende werden oft in geselliger Runde verbracht, wobei das ferne Rauschen des Windes durch die Berge eine besondere Stimmung erzeugen.
Das gemeinsame Abendessen ist ein Höhepunkt des Hüttenlebens. Hier trifft man auf Menschen unterschiedlichster Herkunft, die alle die gleiche Leidenschaft für die Berge teilen. Der Blick aus dem Fenster auf die majestätische Bergwelt verstärkt das Gefühl, Teil einer grossen, natürlichen Kulisse zu sein. Gleichzeitig entsteht ein Gefühl der Vorfreude auf die bevorstehenden Touren.
Weshalb ein Neubau?
Die ursprüngliche Rothornhütte wurde 1949 errichtet, doch die Wahl des Standorts erwies sich als problematisch. Der auftauende Permafrost und instabile Bodenverhältnisse führten vermehrt zu Gebäudeschäden und kostspieligen Reparaturen. Nach eingehenden geologischen Untersuchungen entschied sich der SAC für einen Neubau an einem sichereren Standort, nur wenige Meter tiefer gelegen.
Der Neubau stellte sowohl in finanzieller als auch in technischer Hinsicht eine grosse Herausforderung dar. Die Finanzierung wurde durch Beiträge des SAC Schweiz, anderer Institutionen, zahlreiche Spenden, Sponsoring und günstige Darlehen gesichert. Ein innovativer Ansatz war ausserdem die 1:1-Partnerschaft der bisherigen Hüttenbesitzerin, der SAC Sektion Oberaargau, mit der Sektion Lägern, wodurch beide Sektionen nun gemeinsame Eigentümerinnen sind.
Bau im Hochgebirge
Der Bau einer neuen, modernen und ökologisch ansprechenden Hütte in hochalpiner Lage stellte hohe Anforderungen an Planung und Ausführung. Ein Zermatter Architekturbüro entwarf einen funktionalen Holzbau. Die Baustelleneinrichtung begann im Mai 2023 unter winterlichen Bedingungen. Im Sommer wurden Fundament und Kellergeschoss betoniert, und im September folgte die millimetergenaue Positionierung der vorgefertigten Holzelemente mittels Helikopter. Innerhalb weniger Tage stand die Hütte, und rechtzeitig vor den ersten Schneefällen wurde sie eingedeckt.
Nach Abschluss der Aussenarbeiten im Herbst wurden die Innenarbeiten bis zur Winterpause Anfang Dezember vorangetrieben. Im Frühjahr wurden die letzten Arbeiten abgeschlossen und die Hütte komplett eingerichtet.
Parallel zum Neubau erfolgte der Rückbau der alten Hütte. Hierbei leisteten viele freiwillige Helfer wertvolle Arbeit. Die Mauersteine der alten Hütte werden wiederverwendet und dienen als Material für die neue Terrasse, die im Laufe des Sommers fertiggestellt wird. Dieser nachhaltige Ansatz unterstreicht das Engagement für einen ökologischen Kreislauf.
Die Rothornhütte bietet nun nicht nur einen sicheren Unterschlupf, sondern auch ein intensives Naturerlebnis und eine Gemeinschaft, die durch die Liebe zu den Alpen verbunden ist.