Die Retter und Retterinnen auf der Skipiste

Retter auf der Skipiste

Beim Transport einer verletzten Person ©Viktor Perren

Meist unscheinbar, aber immer dort, wo sie gebraucht werden, tauchen sie auf und bieten Hilfestellung. Egal wie gross die Not ist, oder welche Ausnahmesituation ansteht, sie vermitteln Ruhe, helfen gewissenhaft und retten Leben auf und neben der Skipiste.

Immer in Skischuhen unterwegs, die schwarze Kleidung mit oranger Signalfarbe durchsetzt, das Patrouilleurinnen- und Patrouilleuren-Abzeichen auf dem Oberarm und immer eine gesunde Bräune im Gesicht. Die Pistenretter und -retterinnen strahlen eine tiefe Ruhe und Sicherheit aus, was bei diesem Beruf auch absolute Voraussetzung ist. Denn auch auf den Pisten passieren Unfälle und der Pistenrettungsdienst muss ausrücken. Zu den Aufgaben der Patrouilleure und Patrouilleurinnen gehören nicht nur die Erstversorgung und Rettung, sondern auch die Unfallverhütung.

Sicherung des Pistengebiets

Der erste Punkt auf der Tagesordnung des Pistenrettungsdiensts ist die Kontrolle und Sicherung der Piste. Nachdem die Lawinengefahr beurteilt und in den potentiell gefährlichen Hängen die Lawinen gesprengt sind, werden sämtliche Abfahrten mit besonderem Fokus auf Gefahrenherde inspiziert, umgewehte Markierungen wieder aufgestellt und Netze nachgespannt. Erst wenn der allmorgendliche Rundgang vollendet ist, werden die Pisten freigegeben. Fällt viel Neuschnee, beginnt die Lawinensicherung bereits am Vorabend. Mit Hilfe automatischer Sprengsysteme und Lawinensprengungen von Hand werden die Schneemassen ins Tal befördert und die gefährlichen Hänge entschärft.

Erstellen eines Schneeprofils © Viktor Perren

Der Rettungsdienst

Mit der Öffnung der Pisten am Morgen ist die Arbeit der Patrouilleure und Patrouilleurinnen noch bei weitem nicht getan. Passiert im Pistengebiet ein Unfall, ist der Pistenrettungsdienst die erste Anlaufstelle. Sie rücken sofort per Ski und Schlitten, oder mit dem Skidoo aus, sichern die Unfallstelle, treffen die ersten Massnahmen und versorgen die Patientinnen und Patienten. Die Beurteilung, ob der Hubschrauber aufgeboten werden muss, liegt in der Verantwortung der Patrouilleure und Patrouilleurinnen.

Mental und körperlich anspruchsvoll

Die Aufgaben beim Pistenrettungsdienst sind sehr vielseitig und abwechslungsreich. Der Arbeitsplatz unter freiem Himmel mit Blick auf das Matterhorn ist einmalig. Doch wer in dieser Tätigkeit bestehen will, muss psychisch und physisch belastbar sein. Verunfallte und deren Angehörige sind meist in einer ausserordentlichen Stresssituation und es gibt Fälle, bei denen es um Leben und Tod geht. Innere Ruhe und emotionaler Abstand sind hierbei wichtige Voraussetzungen. Auch scheint nicht immer die Sonne und kalte Temperaturen sowie schlechtes Wetter gehören zum Alltag.

Beim Ausgraben einer Schneelanze © Viktor Perren

Wer Pistenretter oder Pistenretterin werden will, muss verschiedene weitere Bedingungen erfüllen. Medizinische Vorbildung in Form des Ersthelferkurses Stufe 1 oder des Nothilfekurses ist Grundvoraussetzung. Zudem sind sehr gute Kenntnisse im Ski- und Tiefschneefahren sowie im Aufsteigen mit Fellen in schwierigem Gelände nötig. Auch das Führen des Rettungsschlittens muss man beherrschen, um an der Ausbildung teilnehmen zu können.  

Ein Patrouilleur bei seiner Arbeit ©Viktor Perren

Die Zermatt Bergbahnen AG bietet ihren Patrouilleure und Patrouilleurinnen auch an, Weiterbildungen über Seilbahnen Schweiz zu absolvieren. Dabei handelt es sich um den Zentralkurs B, mit den Schwerpunkten Lawinengefahr beurteilen und Lawinenrettung und um den Lawinensprengungskurs.

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