Ein Tag im Jahr in Zermatt- sicher nicht langweilig!

Meine Arbeitstage sind so verschieden und abwechslungsreich wie man es sich nur vorstellen kann. Hier ein Einblick in einen Mittwoch Ende August 2018.

“Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung.”

Nach diesem Motto gehöre ich zur Kategorie der Frühaufsteher. Mein Terminkalender bestimmt zwar meist den grossen Teil von meinem Tagesrhythmus, aber grundsätzlich verbringe ich den Morgen auf der Gemeinde und am Nachmittag bin ich meist im Mont Cervin Palace anzutreffen. Ich habe dort noch 30 Stellenprozente die mir wertvoll und wichtig sind.

Heute starte ich um 8.00 Uhr mit der ersten Sitzung zur Gemeinderatsvorbereitung. Der Gemeinderat tagt alle zwei Wochen am Donnerstagvormittag und diese Sitzungen gilt es vorzubereiten.
Um 9.30 Uhr besucht mich ein Schweizer Geschichtsprofessor, der ein neues Buch über die Matterhorn Erstbesteigung plant. Ein Thema das wohl auch weiterhin viele Menschen interessieren und bewegen wird. Nach dieser interessanten Begegnung habe ich Zeit die Post und Mails zu bearbeiten und führe auch so manch ein persönliches Gespräch oder Telefonat.

Ein Tag im Jahr: Besuch vom Mittelmeer

Zu Mittag habe ich einen Termin mit Vertretern von einer Organisation, welche sich für plastikfreie Gewässer, vor allem am Strand, einsetzt. Im Vorfeld der Sitzung hatten wir regen E-Mail- und Telefonkontakt. Die Absicht besteht darin, den Schwarzsee mit einem Preis auszuzeichnen und damit auf die guten Beispiele von sauberen Gewässern hinzuweisen.

“In sich ein wichtiges Thema in unserer Zeit, da Wasser immer wertvoller wird.”

Bereits im Vorfeld musste ich sie stets über die Hochgebirgssituation von Zermatt hinweisen. Sie konnten es sich nicht vorstellen, dass der See im Winter gefroren ist, nicht mit dem Auto erreicht werden kann und es hier nur begrenzte Tauchmöglichkeiten gibt – nämlich gar keine. Im Gespräch stellte sich schnell heraus, dass die Herren weder Zermatt, noch den Schwarzsee kennen und an dem Tag auch gar nicht vor hatten diesen zu entdecken, obwohl sie extra für diesen Termin von einer Mittelmeerinsel angereist sind!
In einem abschliessenden Mail wurde ich dann informiert, dass sie sich für ein anderes Projekt entschieden hätten, da ich dem gesamten Vorhaben gegenüber zu kritisch eingestellt gewesen wäre. Und so bleibt der Schwarzsee auch ohne Auszeichnung ein wertvolles Markenzeichen für Zermatt.

Es sei hier bemerkt, dass die Burgergemeinde als Bodeneigentümerin über dieses Vorhaben informiert war.

Ein Tag im Jahr: Das Sommerstechfest rückt näher

Mit einem Sandwich gestärkt geht es an die täglichen Arbeiten im Mont Cervin Palace, bevor ich dann um 16.30 Uhr zur letzten OK-Sitzung vom grossen Sommerstechfest aufbreche. Es gilt die letzten Abläufe zu besprechen und die gegenseitige Vorfreude mitzuteilen.
Es hat mich sehr gefreut das erste Sommerstechfest in Zermatt durchzuführen. Ein Tag der wohl allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben wird.

Es stehen noch zwei Termine an und so treffe ich mich mit einem koreanischen Filmteam auf dem Kirchenplatz zu einem Interview. Die Begleitperson spricht fliessend Deutsch und so kann ich die Fragen auf Deutsch stellen und es wird sogleich auf Koreanisch übersetzt.

Das Thema ist die Autofreiheit und Nachhaltigkeit in unserem Ort. Viele Besucher aus der Ferne nehmen Zermatt als Musterbeispiel wahr. Sie sind fasziniert davon, was wir hier auf kleinstem Raum machen und tragen diese Eindrücke und Erfahrungen in die Welt hinaus.

Zum Abschluss treffe ich mich dann noch zu einem Abendgespräch in einer kleinen Runde.

Voller Eindrücke, Begegnungen und Erlebnissen geht auch dieser Tag zu Ende und wie jeden Abend bin ich gespannt, was der nächste Tag wohl alles mit sich bringen wird.

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