Früh übt sich, wer sicher Skifahren will

Während der letztjährigen Skiwoche durften die Zermatter Schulkinder beim Pistenrettungsdienst der Zermatt Bergbahnen vorbeischauen und konnten spannende Fakten zum Thema Sicherheit auf den Pisten erfahren.
Sicher Skifahren
Vik Perren, stellvertretender Pisten- und Rettungschef im Gebiet Nord ©Zermatt Bergbahnen AG

Vom Januar bis in den März hinein fanden letzten Winter wiederum die alljährlichen Skiwochen der Schulen in Zermatt, Täsch und Randa statt. Vom Kindergarten bis zur Orientierungsschule durften alle Schülerinnen und Schüler eine Woche auf den Zermatter Pisten Skifahren und wurden dabei von Skilehrerinnen und Skilehrern begleitet. Während der gesamten Woche stand zur Abwechslung anstatt Lesen, Schreiben oder Rechnen, der Pistenspass auf dem Stundenplan. Egal ob Nachwuchstalent oder Anfänger, die Skiwochen waren für die Kinder eine gelungene Abwechslung. Der Spass war im Vordergrund aber eine kleine Portion Bildung durfte trotzdem nicht fehlen.

Sicher Skifahren
Für die Schüler gibt es eine Einführung ins Thema Sichherheit auf der Piste ©Zermatt Bergbahnen AG

Ein Exkurs ins Thema Sicherheit auf den Pisten 

Damit der Pistenspass grenzenlos bleibt und nicht durch unnötige Unfälle beim Skifahren überschattet wird, muss man nicht nur die Skier beherrschen, auch das richtige Verhalten auf und neben den Pisten ist Voraussetzung. Dieses Wissen bereits den Kindern zu vermitteln, hat sich Vik Perren, stellvertretender Pisten- und Rettungschef im Gebiet Nord, zur Aufgabe gemacht. Denn wie sagt man so schön: «Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr», und je besser bereits die Kinder über die Gefahren und das Verhalten auf den Pisten Bescheid wissen, desto höher ist die Chance, Unfälle vorzubeugen.

Die Schülerinnen und Schüler kamen somit während der Skiwoche in den Genuss einer kurzen Einführung ins Thema Sicherheit und Unfallverhütung auf den Pisten. Bei den Kindern der 3.-4. Klasse ging es vor allem darum, dass sie die 10 FIS-Regeln kennenlernen und wissen, wie man sich beim Skifahren auf den Pisten richtig verhält. Anhand kurzer, selbstgedrehter Videos wurde den Kindern Situationen gezeigt, die potenziell gefährlich sind. Die Kinder mussten dann herausfinden, welche FIS-Regel missachtet wurde und im nächsten Video konnten sie sehen, wie man sich in genau dieser Situation richtig verhält. So konnte Vik den Kindern auf eindrückliche und verständliche Weise zeigen, wie wichtig die FIS-Regeln sind, und wie man das Unfallrisiko durch richtiges Verhalten auf den Pisten stark verringern kann.

Sicher Skifahren
Bereits im Kindergarten sind Lawinen ein Thema ©Zermatt Bergbahnen AG

Mit den 5.-6. Klässlern und den Orientierungsschülern ging die Aufklärungsarbeit noch einen Schritt weiter. Vik vermittelte neben den FIS-Regeln beim Skifahren auch was man beachten muss, wenn man neben den Pisten unterwegs ist, was die verschiedenen Signalisationen auf den Pisten bedeuten und die Kinder lernten vor allem auch die Gefahren kennen, wenn man die Signale oder Absperrungen missachtet. Am eindrücklichsten war sicherlich das Thema Pistenpräparation mit der Seilwinde, und welchen Gefahren man ausgesetzt ist, wenn eine Pistensperrung missachtet.

Auch hier zeigte Vik anhand verschiedener Videos, was passieren kann, wenn man den Pistenfahrzeugen und deren Windenseilen beim Skifahren zu nahekommt. Für die Videos hat der Pistenrettungsdienst Puppen auf die schlaffen Seile gelegt und mit einem Knopfdruck im Cockpit des Pistenfahrzeugs das Windenseil gespannt. Mit erstaunten Gesichtern beobachteten die Kinder im Video, wie es die Puppe mehrere Meter hoch in die Luft geschleudert hat und dann hart auf der Piste wieder aufgeschlagen ist. Jedem, der diese Bilder gesehen hat, wird sofort klar, dass man mit dem eigenen Leben spielt, wenn man die Pistensperrungen missachtet und einem Pistenfahrzeug in die Quere kommt.

Der Kindergarten macht Bekanntschaft mit einer tierischen Helferin

Sicher Skifahren
Fürell vertraut bei der Suche voll auf ihre Nase ©Zermatt Bergbahnen AG

Die kleinsten unter den Nachwuchsskifahrern durften das Thema Sicherheit und Rettung auf spielerische Art und Weise kennenlernen. Anhand des Buches «Flurina und der grosse Schnee» haben die Kinder bereits gelernt, dass Lawinen eine grosse Gefahr sein können. In der Geschichte gerät Flurina in eine Lawine. Das Ende der Zottelschnur, die sie mitträgt, bleibt auf der Lawine liegen. Ihr Bruder, der Schellen-Ursli, sieht die Schnur und gräbt ihr entlang, bis er Flurina befreien kann. Doch was macht man, wenn man keiner Schnur entlang graben kann? Hier kam dann der Höhepunkt für die Kinder zum Einsatz. Sie durften Fürell, Viks Lawinenhündin, kennenlernen. Die Begeisterung bei den Kindern war gross und Fürell hat die Streicheleinheiten mehrerer Dutzend Kinderhände stoisch ertragen. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, erklärte Vik den Kindern, dass sich Hunde dank dem aussergewöhnlichen Geruchssinn perfekt für die Suche nach Verschütteten eignet.

Die Verschütteten werden gefunden
Die „Verschütteten“ wurden gefunden 🙂 ©Zermatt Bergbahnen AG

Damit die Kinder einen Eindruck erhielten, wie eine solche Suche mit dem Lawinenhund abläuft, hat sich Vik zusammen mit einem tapferen Kind in ein Schneeloch verzogen, welches dann auch mit Schnee verschlossen wurde. Dann folgte auch gleich der Startschuss für Fürell. Immer der Nase nach hat sie sich immer weiter Richtung Schneeloch vorgearbeitet, bis sie wild zu scharren begann, einen Moment später selber im Schneeloch verschwand und sich zu Vik und dem Kindergärtner gesellte. Für den Hund ist die Suche nach Personen ein Spiel und so hatten nicht nur die Kinder ihren Spass an der Vorführung, auch Fürell hat sich ins Zeug gelegt und als Belohnung ein Stück Hauswurst erhalten.

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