Schneesport mit Rücksicht auf Flora & Fauna

Für den Menschen bedeutet die kalte Jahreszeit gemütliche Hüttenabende, Schneesport oder Wanderungen durch die Winterlandschaft. Für die Tierwelt hingegen Anstrengung und Nahrungsknappheit.

Wenn der Herbst in den Winter übergeht und der erste Schnee fällt bedeutet das für die Tierwelt, dass das Nahrungsangebot massiv schrumpft. Dies hat zur Folge, dass sich die Tiere dorthin zurückziehen, wo sie trotz der dicken Schneedecke Nahrung finden. Besonders im Wald und am Waldrand, sowie auf schneefreien Flächen, halten sich die Tiere dann auf. Gämse, Hirsche, Rehe oder Schneehühner sind durch die Kälte und das karge Nahrungsangebot gezwungen, ihre Energie sparsam einzusetzen. Deshalb ist neben der Nahrung auch die Ruhe der Wildtiere, u.a. vom Schneesport, von grosser Bedeutung.

Wenn der Mensch nun den Lebensraum der Tiere betritt, werden diese überrascht und flüchten. Die Flucht zehrt besonders im Winter stark an den Kräften. Gämsen, Steinböcke, Reh oder Hirsche kommen im tiefen Schnee nur unter grosser Anstrengung voran. Wiederholte Störungen erhöhen das Risiko, im Winter zu sterben, erheblich. Gleichzeitig sinkt im folgenden Jahr der Erfolg bei der Fortpflanzung.

Schneesport mit Rücksicht

Um die Tierwelt zu schützen und besonders im Winter zu schonen, wurden rund um Zermatt acht Wildschongebiete eingerichtet. Diese Gebiete wurden so gewählt, dass die Tiere die Möglichkeit haben, weitab der Zivilisation, Nahrung und Ruhe zu finden. Diese Gebiete sind gut sichtbar für den Menschen markiert und auch auf der Skigebiets-Panoramakarte für alle Wintersportler eingezeichnet. Diese Zonen dienen nicht nur dem Schutz der Tiere, sondern auch der Schonung des Schutzwaldes. Wenn im Winter Freerider ihre Spuren durch die Wälder ziehen, können die scharfen Kanten die Jungbäume, welche sich unter der Schneedecke befinden, beschädigen. Verletzte Jungbäume bedeuten, dass das Aufforsten des immens wichtigen Schutzwaldes immer schwieriger wird. Ohne Schutzwald bedrohen Naturgefahren in Form von Lawinen, Steinschlägen oder Erdrutschen die Zivilisation in der Talebene.

Das Betreten oder Befahren der Wild- und Waldschutzzonen ist deswegen strengstens verboten. Wer diese Regel missachtet, muss mit Strafanzeigen, Ordnungsbussen und dem Entzug des Skipasses rechnen.

Schneesport mit Rücksicht
Wald & Wild Schongebiete Zermatt ©Zermatt Bergbahnen AG

Damit man nicht auf Schneetouren oder Freeride-Abfahrten verzichten muss, hat die Kampagne Respektiere deine Grenzen vier Verhaltensregeln aufgestellt, wie man den Wildtieren helfen kann, den strengen Winter zu überleben:

  1. Wildruhezonen und Wildschutzgebiete beachten: Sie bieten den Wildtieren Rückzugsräume.
  2. Im Wald auf Wegen und bezeichneten Routen bleiben: So können sich Wildtiere an Menschen gewöhnen.
  3. Waldränder und schneefreie Flächen meiden: Sie sind die Lieblingsplätze der Wildtiere.
  4. Hunde an der Leine führen, insbesondere im Wald: Wildtiere flüchten vor freilaufenden Hunden.
Ausschilderung Wildruhezonen und Wildschutzgebiete ©Zermatt Bergbahnen AG

Den Zermatt Bergbahnen ist der Schutz von Fauna und Flora ein grosses Anliegen. Bitte hilf auch du, dein Umfeld für Wild- und Waldschutz zu sensibilisieren.

Bericht des Zermatter Wildhüters Bruno Tscherrig

Für das Überleben unter kargen Winterverhältnissen ist aber neben der Nahrungsverfügbarkeit auch die Ruhe der Wildtiere ausschlaggebend. Um den Wildtieren diese wichtige Ruhe in ihren Wintereinständen zu gewährleisten, ist die Respektierung von stressfreien Wildruhezonen unabdingbar.

Auch Steinböcke, kommen im tiefen Schnee nur unter grosser Anstrengung voran. ©Zermatt Bergbahnen AG

Stört man die Wildtiere in ihren Wintereinständen, werden sie in ungünstige Habitate zurückgedrängt, wodurch sich der Lebensraum zusätzlich verkleinert. Um solche Störungen zu vermeiden, müssen die Outdoor-Aktivitäten gelenkt und die Markierungen von Wild-Wald-Schongebieten bzw. Wildruhezonen zwingend beachtet werden. Nur durch Respektierung der Wild-Wald-Schongebieten bzw. Wildruhezonen kann den Wildtieren die nötige Ruhe zur Verfügung gestellt werden.  

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