Sommer-Tipps von Sylvie Margelist, Leiterin des Gäste Service Center

Ich informiere die Gäste am Schalter am Bahnhofplatz in Zermatt und weiss zu allen touristischen Fragen eine Antwort. Hier meine Sommer-Tipps.

Sylvie Margelist ist Leiterin des Zermatter Gäste Service Center und arbeitet seit sechs Jahren bei Zermatt Tourismus. Sie informiert Gäste am Schalter am Bahnhofplatz in Zermatt und weiss zu allen touristischen Fragen eine Antwort. Hier ihre Sommer-Tipps.

Sylvie – worauf freuen Sie sich ganz besonders diesen Sommer?

Das ist eine eher schwierige Frage. Denn wir haben den ganzen Sommer über zahlreiche Events. Hinzu kommen wöchentlich wiederkehrende Aktivitäten wie die Dorfführungen oder begleitete Bergwanderungen. Zudem verleihen im Sommer auch viele Musikformationen dem Dorf einen speziellen Zauber. Als Berglerin freue ich mich natürlich auf Wanderungen in den Höhen über Zermatt.

Was fragen denn die Gäste am meisten?

Das kommt auf die Herkunft an. Viele fragen, von welchem Ausflugsberg aus das Matterhorn am schönsten zu sehen ist. Dann stelle ich die Gegenfrage: Was stellen Sie sich denn vor – möglichst hoch, möglichst die bekannte Form des Berges, zu der man oft Toblerone-Aussicht sagt, oder mit möglichst wenig Zeitaufwand? Wir kennen eine eigentliche Gäste-Typologie. Inder gehen gerne auf Matterhorn glacier paradise, die Bergstation, die fast 4000 Meter hoch gelegen ist. Denn sie mögen Aktivitäten im Schnee – das ganze Jahr über. Da können sie snowtuben und in den Gletscherpalast gehen. Sie freuen sich, dass sie auf der höchstgelegenen Bergbahnstation der Alpen waren und nicht nur das Matterhorn gesehen haben, sondern auch noch 37 weitere Viertausender in der Schweiz, Frankreich und Italien.
Ganz anders die japanischen Gäste. Sie gehen gerne auf den Gornergrat und wollen im Riffelsee die Spiegelung des Matterhorns sehen. Schweizer wählen oft das Rothorn, weil von da aus das Dreieck des Matterhorns, das alleine am Horizont steht, besonders gut zu sehen ist. Die Toblerone eben.

Ist es nicht öde, immer dieselben Fragen beantworten zu müssen?

Nein, denn die Abwechslung ist gross und wir können ja auch enorm viel anbieten. Ich freue mich aber sehr, wenn tiefergreifende Fragen gestellt werden. Zum Beispiel warum es im Dorf und in den Weilern Holzhäuser auf Stelzen und runden Steinplatten hat. Dann erkläre ich ihnen die Walser Bautradition.

Was bewegt denn die Gäste im Sommer, wenn sie das Dorf besuchen?

Sie wollen auf keinen Fall unseren Geissenkehr verpassen. Sie staunen über diese schwarz-weissen Tiere. Unsere Ziegen sind Shooting-Stars. Sie sind wohl die meist fotografierten Ziegen der Welt. Ihr Defilee durch die Bahnhofstrasse jeweils im Juli und August ist die grosse Attraktion.

Die Destination hat im Sommer viele Veranstaltungen zu bieten. Kommen Gäste ihretwegen extra nach Zermatt?

Natürlich. Viele begleiten Sportler an Sportveranstaltungen. Es kommen beispielsweise jeweils ganze Familien an den Zermatt Marathon, um ihre Sportlerin oder ihren Sportler anzufeuern. Wie alle anderen Veranstaltungen ist auch das Swiss Food Festival ein Gäste-Magnet. Das Angebot ist so breit gefächert, dass viele Gäste sich ganz spezifisch über einzelne Programmtage informieren.

Wie läuft es denn am ersten August?

Unser Nationalfeiertag ist wirklich ein Highlight. Am Vorabend kann man sich an den langen Tischen und Bänken zusammensetzen und an den vielen Essständen einheimische und internationale Spezialitäten geniessen. Manchmal sind internationale und spontane Flirts zu beobachten. Einmal sah ich Chinesen, Schweizer, Franzosen und andere Nationen dichtgedrängt um eine Schwyzerörgeli-Formation stehen und spontan zusammen tanzen und lachen. Der eigentliche Nationalfeiertag startet mit einer Andacht, Festrede und musikalischer Unterhaltung. Bei Sonnenschein am schönen Leisee.

Was ist die Abend-Attraktion am 1. August?

Das ist eindrücklich. In der dunklen Nacht glüht das Bengalische Feuerwerk von den Felsen im Trift-Gebiet. Danach steigen die Raketen des grossen Feuerwerkes in den Nachthimmel.

Was machen Sie persönlich am Folklore Festival?

Der Umzug am Sonntagnachmittag mit anschliessendem Fest ist ein echtes Highlight. Rund 1200 Personen mit ihren Vereinen aus der ganzen Schweiz zeigen schweizerisches Brauchtum: Jodeln, Fahnenschwingen, Trachtentänze. Am besten gefällt mir der Feuerwehrwagen der alten Feuerwehr Zermatt mit der antiken Wasserspritze. Die Zuschauer bekommen ein paar Spritzer ab, das gibt jeweils grosses Gelächter und es ist eine willkommene Abwechslung beim intensiven Zermatter Sonnenschein.

“Ich freue mich immer ganz besonders auf den Zermatter Sommer.”

Sylvie Margelist - Leiterin Gäste Service Center
© Pascal Gertschen
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