Body, Mind, Heart – (M)ein Mehrwert im Training

In knapp zwei Monaten werde ich mit leicht erhöhtem Puls am Fusse der Anmutigen – aka dem Matterhorn stehen. Nachvollziehbar also, dass ich in der Zwischenzeit versuchen werde mich körperlich und mental darauf vorzubereiten – nur wie?

Vorbereitungen der Matterhorn-Besteigung

Wenn ich ins Gespräch komme mit Menschen aus meinem privaten oder beruflichen Umfeld, werde ich immer mit der Frage konfrontiert, wie ich mich im Training körperlich auf die Besteigung des Matterhorns vorbereite. So habe ich ein kleines, aber für meine Zuhörer ein zufriedenstellendes Repertoire an Antworten parat.

Ich integriere den Sport in den Alltag, mache meine obligatorische Joggingrunde und habe gezielt angefangen meine Arme zu trainieren – welche nach wie vor eine wortwörtliche Schwachstelle meiner physischen Konstitution sind.

Setz dir Ziele und geniesse den Weg!

Letztens jedoch hat mich jemand mit der Frage überrascht, was mich den an diesen „Extrem-Situationen“ so reize. Ja und ob ich gar einer dieser „Adrenalinjunkies“ sei?
Wer mich gut kennt weiss, dass für mich bereits ein verlegter Fahrradschlüssel eine mehr als genügende Wochenration an Adrenalin darstellt. Also nein, daran kann es also nicht liegen, dass mich solche Situationen reizen.

In den darauffolgenden Tagen habe ich überlegt, was es den genau ist, was mich antreibt und ich glaube eine Antwort gefunden zu haben. Ein Zitat von einer unbekannten Person ragte einige Tage nach ebendieser Frage auf der Seite einer im Zug liegengebliebenen, von ihrem Besitzer wohl ausrangierten Boulevard-Presse. „Setz dir Ziele und geniesse den Weg“, stand in Grossbuchstaben auf einer ganzen A4-Seite.

Genau das ist es!

Ich denke, dass es genau diese Genuss Momente oder Nebenschauplätze sind, welche mich zu meinen persönlichen Topleistungen bringen und mich anspornen. So sind es die Menschen, welche mir ihre Zeit schenken, um mit mir Sport zu machen, Menschen, die mir ihre lieblings-motivations-Songs verraten oder ein Mistkäfer am Waldrand, der seine tolle-Bolle herumschiebt, der Geruch von frisch gemähten Rasen oder ein Gewitter während dem Joggen, welches mich die Regentropfen auf der Haut spüren lässt…
All jene scheinbar kleinen Dinge kurbeln meine Serotonin Ausschüttung an und machen mich glücklich.

Frau bläst an einer Pusterblume
© Sue Hirschi

Gezieltes Training mit kleinen Erfolgen

Da ich mich jedoch am Berg nicht auf meine „Serotonin-Quellen“ verlassen kann, arbeite ich gezielt an meiner mentalen Stärke. Konkret heisst das, dass ich versuche mein Hirn im Training an die physische- sowie psychische Anstrengung zu gewöhnen, wodurch eine höhere Toleranzgrenze bezüglich der Erschöpfung erreicht werden kann. So mache ich neuerdings nach der Arbeit mehr Sport als am Morgen, um diese mentale Ermüdung zu trainieren. Durch diese kognitive-Mehrbelastung, so sind sich Sportwissenschaftler einig, kann die Ermüdung dann auch bei der Besteigung besser ausgehalten werden.

Im Allgemeinen versuche ich noch länger durchzuhalten. Dies kann zum Beispiel eine anstrengende Dehnübung oder Yoga-Pose sein, in welche ich mich hineinbegehe. In diesen Situationen versuche ich Achtsam mit mir zu sein und auch kleine Erfolge bewusst wahrzunehmen.

“Ein Lächeln beim Joggen lässt bessere Leistungen erzielen”

Portrait von Frau am See
© Sue Hirschi

Im Weiteren orientiere ich mich an den empirischen Befunden von Samuel Marcora welcher herausfand, dass ein Lächeln beim Joggen bessere Leistungen erzielen kann, da es paradox auf die Ermüdungssignale im Gehirn reagiert. Zudem finde ich es auch einfach viel schöner, mit einem Lächeln auf den Lippen durch die Welt zu spazieren.

Also bist du dabei, bei der Honigkuchenpferd-Sport-Community?

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