Ein Tag auf der Monte-Rosa-Hütte

Atemberaubende Bergkulisse und lange Arbeitstage. Die Monte-Rosa-Hütte. Ein spezieller Ort für Gäste und Hüttenteam.

Tagesstart um 01:30 Uhr

Um 01:30 Uhr klingelt der Wecker von Kilian, dem Hüttenwart der Monte-Rosa-Hütte. Das Frühstück für Bergsteigerinnen und Bergsteiger um 02:00 Uhr ist Chefsache. Routiniert trifft er die letzten Vorbereitungen, bevor er pünktlich die Tür zum Frühstücksraum für die Gäste öffnet.

Sobald die Bergsteigerinnen und Bergsteiger zu ihren Touren auf die Dufourspitze oder das Nordend aufgebrochen sind, kann er wieder zurück ins Bett. Die späteren Frühstücke für die Gletscherund Wandergäste werden von einem Teammitglied übernommen.

Monte Rosa Hütte mit dem Gletscher
Panorama ©Monte-Rosa-Hütte

Um 8:00 Uhr startet dann der Tag fürs Hüttenteam. Der Frühstücksraum wird aufgeräumt, die Schlaf- und Waschräume geputzt, die Hüttenfinken sortiert und die Terrasse vorbereitet. Währenddessen startet das Küchenteam mit der “Mise en place” für den Tag: Kartoffeln kochen für die Rösti, Brot backen sowie das Abendessen inklusive vegetarischer Variante aufgrund der Anmeldungen vorbereiten.

Parallel dazu werden bereits die ersten Tagesgäste bedient. Sie kommen von der Margherita-Hütte und sind auf der letzten Etappe der Spaghetti-Tour. Auf der Terrasse der Monte-Rosa-Hütte stoppen sie oft für Kaffee und Kuchen, bevor sie die Wanderung zurück nach Zermatt in Angriff nehmen.

Ziel ist es, bis 10:30 Uhr alle Arbeiten erledigt zu haben. So bleibt Zeit fürs gemeinsame Mittagessen im Team bevor die ersten Tagesgäste eintreffen. Heute ist die Deadline bereits etwas früher, denn um 10:00 Uhr wird der Helikopter der Air Zermatt mit einem Netz voll Lebensmittel und Getränke erwartet. Auf 2’883 Meter über Meer gibt es keinen Supermarkt um die Ecke. Alles Benötigte wird regelmässig per Helikopter angeliefert und anschliessend in den grossen Lagerräumen verstaut 🚁🍴.

Hochbetrieb in der Küche

In der Zwischenzeit ist es 11 Uhr und neben den Gipfelrückkehrerinnen und -rückkehrern treffen auch die ersten Tagesgäste ein.
Im Sommer führt der Zustieg die Gäste von Rotenboden über den Panoramaweg zur Hütte. Erst über den Wanderweg unter dem Gornergrat entlang, danach über den Gornergletscher und über drei Moränen geht es in vier bis viereinhalb Stunden durch die schroffe Berglandschaft, geprägt von Steinen und Gletschern.
Die kleine aber feine Mittagskarte bietet unter anderem Rösti, Käseschnitte, Walliser Platte, Pasta oder diverse Kuchen. Damit ist für jeden Geschmack etwas dabei, egal ob Wanderbegeisterte oder Gipfelstürmer.

Rösti in der Monte Rosa Hütte
Rösti ©Monte-Rosa-Hütte

Während Kilian etwas Schlaf nachholt, wechselt sich das Team mit dem Bedienen der Gäste ab. Nach Möglichkeit hat jedes Teammitglied pro Tag ein bis zwei Stunden Zeit für sich. Die Tage sind lang auf der Hütte und die Pause am Nachmittag gibt Energie für die zweite Hälfte des Tages.

Parallel zu den Tagesgästen treffen dann auch nach und nach die ersten Übernachtungsgäste ein.
Nach dem Check-in und der Bekanntgabe der Hütten-Infos wie Zimmernummer, Frühstückszeiten und Abendessen übernehmen die Gäste die Plätze auf der Terrasse, welche von den aufbrechenden Tagesgästen, die sich auf dem Rückweg nach Zermatt machen, freigegeben werden.

Der Tag ist noch lange nicht vorbei

Um 18 Uhr ist das Team wieder komplett und bereit für den Abendservice. Bevor es pünktlich um 18:30 Uhr mit dem Abendessen los geht, wollen die Gäste mit Getränken versorgt, die Tische gedeckt und die Teller vorbereitet werden. Nun lebt der Esssaal; es werden Geschichten erzählt, Tipps eingeholt und Tourenerfahrungen ausgetauscht. Die Tische sind gefüllt mit verschiedenen Gruppen, was immer wieder zu spannenden Gesprächen und Begegnungen führt.

Kilian hilft während dem Abendservice im Hintergrund in der Küche. Ab 19:30 Uhr übernimmt er wieder die Rolle des Hüttenwarts an der Front und überlässt das Aufräumen der Küche und des Esssaals dem Team. Während er mit den Gästen die Konsumationen und Übernachtungen abrechnet, gibt er Auskunft über die Verhältnisse und beantwortet Fragen der Gäste.

Hütte in der Nacht
Hütte in der Nacht ©Monte-Rosa-Hütte

Nun wird es langsam ruhiger in der Hütte. Viele Gäste haben lange Tage hinter oder vor sich und gehen entsprechend früh ins Bett. 😴 Nur die Wanderinnen und Wanderer sitzen noch in Gruppen zusammen bis zur Hüttenruhe um 22 Uhr. Für das Team der Monte-Rosa-Hütte startet somit die letzte Phase des Tages.

In der Küche bereitet das Küchenteam die bestellten Sandwiches vor und plant bereits das Abendessen für den nächsten Tag, während das Serviceteam die Tische für das Frühstück aufdeckt und das Buffet herrichtet.
Kilian schliesst den Tag nun ebenfalls ab. Wenn alle Gäste bezahlt haben, bleibt nur noch der Tagesabschluss zu machen. Danach ist für ihn und das Team um ca. 22 Uhr Feierabend.

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