Nachhaltigkeit spielt im Trailbau eine wichtige Rolle – so auch bei der Entwicklung des Riffelberg-Trails. Hier haben wir ein für Anfängerinnen und Anfänger geeignetes Trail-Erlebnis 🚴♀️ kreiert, dass sowohl Spass bereitet als auch Fortschritt ermöglicht. Um dieses Erlebnis möglichst umweltschonend zu bauen und langfristig zu erhalten, müssen einige Aspekte beachtet werden. Wichtig ist unter anderem, Wege so zu bauen, dass Wasser leicht abfliessen kann. Beeinflussen lässt sich das zum Beispiel mit der richtigen Steigung/Neigung des Wegs und Abflussmöglichkeiten. Die Grundlagen dafür werden in der Planung festgelegt, indem man den angedachten Ort genau unter die Lupe nimmt und sich dann erst auf eine Wegführung einigt. Doch auch bei der Umsetzung ist viel Feingefühl und Wissen nötig.
Vom Papier ins Gelände
Im Frühling 2022 konnten erste Anzeichen des Weges am Berg beobachtet werden: Gemeinsam mit den Vorarbeitern des Trailbau-Teams wurde die geplante Linienführung im Gelände abgegangen, begutachtet und mit kleinen Fähnchen markiert. Auf diese Weise wissen die Trailbauer genau, was es zu beachten gibt und wo der Trail möglichst umweltschonend und spassbringend umgesetzt werden kann.
Jetzt wird angepackt: Der Trail entsteht
Sobald die Fähnchen im Wind wehen, dauert es nicht lange, bis Erde bewegt wird. Während das Trailbau-Team entlang der markierten Linie den Weg ebnet, besprechen wir noch die letzten Details für den Baustart. So sind die ersten Wegarbeiten bereits im Gange, als unsere Raupenbagger die Baustelle erreichen.
Sobald die vorbereitenden Arbeiten abgeschlossen sind, ist es Zeit für die maschinelle Unterstützung. Mit den Minibaggern, die lediglich ungefähr 2.5 Tonnen wiegen, machen wir uns daran, das Wegtrasse anzulegen. Hier spielt das «Trail Design», also die Linienführung, wieder eine entscheidende Rolle in Sachen Fahrerlebnis, Sicherheit und Langlebigkeit. Aus diesem Grund werden die anstehenden Arbeitsschritte wöchentlich gemeinsam mit den Vorarbeitern und Maschinisten besprochen und geplant.
Die Kunst des Trailbaus – oder: Trailbau als Kunst
Während dem Gestalten des Wegtrasses ist das Knowhow und die Erfahrung des Maschinisten essenziell, denn nun geht es um Feinheiten und Fingerspitzengefühl. Beispielsweise beim Erstellen einer Anliegerkurve, also eine Kurve mit seitlichem Erdaufbau, wird darauf geachtet, die Kurve möglichst flach zu gestalten. Das heisst, der Höhenunterschied zwischen Kurven-Ein- und Ausfahrt sollte so gering wie möglich sein. Dies bringt gleich mehrere Vorteile mit sich:
Einerseits verringert diese Bauweise die Entstehung von sogenannten “breaking bumps” (Bremswellen auf der Wegoberfläche), die weder den Mountainbikerinnen und -bikern, noch dem Unterhaltsteam Freude bereiten. Andererseits beschleunigt man während der Kurvenfahrt nur gering, was den Einsteigerinnen und Einsteigern Sicherheit vermittelt und den Fortgeschrittenen besser ermöglicht, an ihren Fahrtechniken zu feilen.
Der Maschinist muss also gut einschätzen können, mit welchen Geschwindigkeiten die Mountainbikerinnen und -biker letztendlich unterwegs sind und darauf basierend die Kurven-Ein- und -Ausfahrt gestalten.
Kreative Gestaltung des Wegtrasse ausgeführt mit dem Raupenbagger ©BikePlan AG Detailliertes Ausformen der Kurven mit anschliessendem Verdichten der Fahrbahn ©BikePlan AG
Ist der Trail im Groben erstellt, wird nun in einem letzten Schritt eine Deckschicht aus feinem Erdmaterial auf das bereits vorgeformte Trasse aufgebracht. Hier werden noch die letzten Details wie beispielsweise die Radien der Kurven und die Entwässerung entlang des Weges optimiert und ausgestaltet.
Bevor der neu erstellte Trail-Abschnitt befahren werden kann, muss er ein paar Tage ruhen. So kann die Fahrbahn trocknen und sich setzen, bevor der Trail dazu bereit ist, von begeisterten Bikerinnen und Bikern in Angriff genommen zu werden.
Wenn du mehr darüber erfahren möchtest, wie ein Weg umweltschonend geplant, gebaut und benutzt wird, schau doch mal beim Entwicklungskompass für Nachhaltige Trail-Infrastruktur der Trail.Foundation rein.