Rollentausch: Der Hiker🚶wird zum Biker 🚵‍♀️

Das Thema Trail-Toleranz ist im Büro von Zermatt Tourismus das ganze Jahr ein Thema. Wie schaffen wir es, dass alle Wegbenutzer glücklich sind und ihre Zeit bei uns geniessen?

Ein Tag auf dem Bike unterwegs. Kein Problem…oder doch?

Um die Herausforderung der Trail-Toleranz zwischen allen Wegbenutzern in der Destination Zermatt – Matterhorn besser verstehen zu können, hatten Jasmin (Produkt Marketing Manager Bike🚴‍♀️) und ich (Produkt Marketing Manager Wandern 🥾 & Alpinismus🏔️) beschlossen, in die Schuhe der jeweils anderen zu schlüpfen, beziehungsweise auf das Bike der anderen zu steigen💪. So wortwörtlich nahmen wir es dann aber glücklicherweise nicht😅. Ich bekam ein zusätzliches Bike und konnte auf Jasmin zählen, als es über Schotterstrassen, Single-Trails und den Flow-Trail bei Sunnegga durch unser Bike-Paradies ging. Allein wäre das bestimmt nicht gut gekommen, aber dazu später mehr😏.

Lange hatten wir darüber gesprochen und nun war der Tag gekommen. Noch am Vorabend war ich am Klettern und nun hiess es, meine Kletterfinken mit einem Bike einzutauschen🙈. Mein allererstes Bike-Abenteuer stand bevor, etwas mulmig war mir dabei schon😬. Im Vorfeld hatte ich mir einige Gedanken zu diesem Tag gemacht: Wie funktioniert jetzt das genau mit der Trailbell? 🤔 Werden die Wanderer bei engen Wegen Platz machen oder muss ich mich auf gehässige Kommentare gefasst machen? Davon hatte ich schon viele in den sozialen Medien gelesen…

Interessanterweise hatte ich mir nicht überlegt, wie es mir beim Biken selbst ergehen wird😅. Klar, es würde etwas Neues für mich sein, aber hey, ich bin ja nicht unsportlich, sollte also machbar sein, oder? Zudem sieht es ja auch immer so „easy“ aus… Im Nachhinein betrachtet, eine relativ naive Haltung gegenüber unserem Vorhaben 😂.

Wir meldeten uns also am Mittag im Büro ab, setzten die Helme auf und machten uns auf den Weg zu unseren Bikes. Als erstes erklärte mir Jasmin, was diese Glocke am Lenker zu suchen hatte.🔔 Vom Bahnhof Zermatt bis zur Talstation Sunnegga hatte ich Zeit, mich an das fremde Gefährt zu gewöhnen. Klappte. Ohne den Überblick oder das Gleichgewicht zu verlieren👍. Sowohl bei der Talstation der Standseilbahn als auch als es dann mit der Gondel weiter nach Blauherd ging, waren die Angestellten der Bergbahnen sehr freundlich und hilfsbereit. Bei Blauherd angekommen, beabsichtigten wir, eine Lagebesprechung zu machen. Dafür wollte ich „nur schnäll“ mein Bike hinstellen… HALT! Kein Fahrradständer vorhanden. Das hatte ich wohl nicht mitbekommen und fast hätte das Bike ein erstes Mal auf dem Boden gelegen🤦‍♀️. Aber nur fast, Jasmin war zum Glück zur Stelle und fing es gerade noch auf. 💪

Ab auf die Trails

Und dann ging es auch schon mit der Bike-Tour 4-Seen los. Es stellte sich schnell heraus, dass die Trailbell des einen Freud und des anderen Leid ist🙄. Ich empfand das Klingeln schnell als störend, bei den anderen Wegbenutzern kam sie jedoch sehr gut an, viele mussten lächeln (Achtung, Kühe kommen 🐄🤪) und waren froh, uns schon von weitem gehört zu haben. Auf diesem Trail trafen wir auf viele andere Wegbenutzer, da gerade bei Wanderern der 5-Seenweg (Bike-Tour 4-Seen plus Leisee) sehr beliebt ist. Die Schotterstrasse ist sehr breit, daher hatten alle ausreichend Platz und niemand musste anhalten, um den anderen Platz zu machen.

Bei Findeln ging es auf einem Single-Trail weiter in Richtung Zermatt. Wie es der Name schon sagt, war nicht mehr so viel Platz wie zuvor vorhanden und ich bin dann auch einmal abgestiegen, da mir eine Passage inklusive entgegenkommender Wanderer schlichtweg zu heikel war 😬. Jasmin, für die solche Trails ein Kinderspiel sind, war schon auf und davon und fragte sich wohl, ob ich jetzt tatsächlich noch den Boden geküsst hatte 😄. Glücklicherweise konnte ich das gerade noch so verhindern😎. Wieder vereint fuhren wir auf dem Oberen Höhenweg unserem letzten Ziel, dem Flow-Trail bei Sunnegga, entgegen. Dieser Wegabschnitt ist nochmals etwas schmaler und an der Reaktion der anderen Wegbenutzer merkte ich, dass sie nicht so „amused“ waren, dass sie ihre Aktivität unterbrechen mussten, weil wir kamen.

Wie geht jetzt das mit dem Flow genau?!

Beim Sunnegga-Trail  angekommen, wurde ich plötzlich ganz aufgeregt. Ich hatte den Trail schon öfters auf meinen Joggingrunden gesehen oder war ihn im frühen Winter mit den Ski heruntergefahren⛷️. Nun freute ich mich darauf, diesen endlich einmal mit dem Bike auszuprobieren🚵‍♀️. Die Tatsache, dass mir da garantiert keine anderen Wegbenutzer entgegenkommen würden, trug natürlich auch viel zu meiner Freude bei🥳. Jasmin erklärte mir vor dem Start noch, wie so ein Flow-Trail idealerweise gefahren wird und wir legten los. Ich startete voller Tatendrang, musste aber schon in der ersten Kurve feststellen, dass das mit dem Flow dann doch schwieriger war, als ich es mir vorgestellt hatte🤣. Ich begnügte mich damit, zum richtigen Zeitpunkt zu bremsen, um nicht eine ungewollte Abkürzung – aus der Kurve und den Hang hinunter – zu machen. Sicher und sturzlos unten angekommen, fuhren wir gemeinsam zurück ins Dorf.

Während unserem Abenteuer auf dem Bike ist mir klar geworden, dass es von allen Wegbenutzern gegenseitiges Verständnis und auch Geduld braucht, damit alle eine tolle Zeit auf den Wegen am Fusse des Matterhorns verbringen können. Ein freundliches „Tagwohl“ begleitet von einem Lächeln schadet auch nie😉. Und eines ist klar, es war nicht das letzte Mal, dass ich auf einem Bike gesessen habe😋.

Du willst wissen, wie es Jasmin beim Wandern erging? 👀 Hier geht es zu ihrem Erlebnisbericht. 😎

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