Angaben zur Person:
Name: David-Leander Taugwalder
Beruf: Arzt
Tätig auf diesem Beruf seit: 8.5 Jahre
Aktueller Betrieb: Ärztezentrum Zermatt
7 Fragen an David-Leander:
Warum wurdest du Arzt?
Bereits als Kind war ich sehr an naturwissenschaftlichem Wissen interessiert. Alles, was krabbeln konnte, legte ich unters Mikroskop. Es gibt aber ein Erlebnis was mich prägte. Als Kind fand ich ein toter Maulwurf im Gras und wollte ihm wieder Leben einhauchen. Ich merkte schnell, dass ich dazu nicht fähig bin. Also packte ich ihn ein und wollte die Ursache finden, um dies rückgängig zu machen und um ihn wieder ins Leben zurückzuholen. Leider klappte es nicht und er vergammelte zwischen den Büchern. Aber ich wollte darauf mehr über den Körper erfahren.
Kurz vor Ende der Matura traf ich mich mit meinen Geschwistern um die Nachfolge des Elternbetriebs (Restaurant Blatten) zu regeln. Als meine Schwester den Wunsch äusserte den Betrieb zu übernehmen, entschied ich mich, dem Medizinstudium zumindest ein Versuch zu geben.
Immer weniger Ärzte sind bereit, eine Dorfpraxis zu führen. Du hast dich für den Weg der Gemeinschaftspraxis in Zermatt entschieden. Warum?
Ich bin durch die Familie und Freunde in Zermatt verwurzelt. Zudem ist unsere Natur 🏔 ein grosser Spielplatz und es macht Spass darin zu spielen. Also suchte ich ein Beruf, welcher es mir erlaubte, hier zu leben und zu arbeiten. Ich glaube, ich hätte nicht für den Rest meines Lebens in einem Spital arbeiten können. Zudem habe ich das Glück, eine Frau zu haben, welche sich den Hausarztberuf und das Wohnen in Zermatt vorstellen konnte. Daher haben wir uns für diesen Weg entschieden.
Du trittst mit der Gemeinschaftspraxis in die Fussstapfen von deinem Onkel und deiner Tante. Hat dieser Weg eine emotionale Bedeutung für dich?
Es ist immer schön, wenn Hausarztpraxen oder Betriebe weitergeführt werden; insbesondere, wenn es Familienbetriebe sind. Ich habe grossen Respekt vor dem, was sie in den letzten Jahren geleistet haben und hoffe, dass ich auch die Erwartungen erfüllen werde.
Wo liegt die grösste Herausforderung für einen Arzt in einem Tourismusort wie Zermatt?
Ein Punkt ist sicherlich die Breite des medizinischen Spektrums, welche von der Wiege bis zur Bahre alles mit sich bringt. Zudem sind grosse sprachliche, kulturelle, soziale respektive sozioökonomische Unterschiede unter den Patienten vorzufinden – die amerikanische Multimillionärin hat eine andere Erwartungshaltung und Wunsch an eine Behandlung als der rumänische Gastarbeiter und dennoch müssen wir jeden gleich behandeln.
Besonders während den Wintermonaten sind die Zermatter Ärzte gefordert. Täglich müssen Ärzte viele Sportverletzungen behandeln. Wie kann man sich für diesen Ansturm wappnen?
Es wird unsere erste Saison – wir sind gespannt. Wichtig ist die Harmonie in einem Team und dass wir uns gegenseitig unterstützen und für einander einstehen. Denn alleine schafft man dies nicht.
Warum ist Zermatt für dich der perfekte Ort, um deine Batterien aufzuladen?
Die Natur in Zermatt ist ein Spielplatz. Zudem ist der Ort autofrei und wir haben eine ausgezeichnete Hotellerie und Gastronomie. Und wenn man einen kurzen Tapetenwechsel braucht, nimmt man die Bahn, fährt nach Cervinia und geniesst dort „la dolce vita“.
Zermatt ist für mich…
…Heimat!