Gornergrat Bahn: Faszination seit 125 Jahren

Die Gornergrat Bahn befördert seit 125 Jahren Gäste aus aller Welt von Zermatt auf einen der schönsten Aussichtsberge der Welt, den 3’089 Meter hohen Gornergrat. Während der ganzen Fahrt geniessen die Gäste beste Aussicht aufs Matterhorn und die umliegende Bergwelt. Zum Jubiläum haben wir ein unkonventionelles Interview geführt: sieben persönliche Fragen an die erste elektrische Zahnradbahn der Schweiz.

Angaben zur Bahn:

Name: damals und heute Gornergrat Bahn, von 1997 – 2005 umbenannt in Gornergrat Monte Rosa Bahnen, danach wieder zurück benannt in Gornergrat Bahn.
Betriebsaufnahme: 20. August 1898
Aktuelle Projekte: Vorbereitung neuer touristischer Highlights wie Europa’s höchstgelegener Alpingarten auf Rotenboden oder die exklusiven Fahrten in der «NostalChic Class» im Sommer 2023. Zudem sind noch einige weitere Überraschungen im Jubiläumsjahr geplant.

7 Fragen an unsere Gornergrat Bahn:

Du feierst in diesem Jahr deinen 125. Geburtstag. Wem hast du dies zu verdanken?
Die beiden Köpfe hinter meiner Planung und dem Bau waren die beiden Ingenieure Leo Heer-Bétrix und Xaver Imfeld. Ohne diese beiden Eisenbahnpioniere, wäre ich nicht da, wo ich heute bin. Aber auch die 2’400 Arbeiter, die mich während nur zwei Jahren erschaffen haben, haben eine echte Pionierleistung hingelegt. In dieser Zeit scheiterte der Bau einer Bahn auf das Matterhorn. Auch die Opposition in Zermatt gegen mein Erschaffen war gross. Aber der Bundesrat hat sich durchgesetzt und Hoffnung in mich gesteckt. So wurde ich 1898 als erste elektrische Zahnradbahn der Schweiz eröffnet – eine wahrliche Innovation! Darauf bin ich heute noch sehr stolz.

Die Gornergrat Bahn fährt vollelektrisch
Die Gornergrat Bahn fährt vollelektrisch dank Drehstrom ©Gornergrat Bahn

Was zeichnet dich besonders aus?
Ich fahre durch eine atemberaubende alpine Naturkulisse mit Blick auf das ikonische Matterhorn und oben angelangt auf weitere 28 Viertausender. Die Fahrt von Zermatt bis auf den Gornergrat dauert rund 35 Minuten und ich überwinde dabei 1’484 Höhenmeter. Meine Gäste können an insgesamt fünf Stationen aus- und wieder einsteigen und verschiedene Aktivitäten erleben wie beispielsweise entlang der Strecke lokale Köstlichkeiten geniessen und/oder übernachten, z.B. im Riffelalp Resort, Riffelhaus 1853 oder Kulmhotel Gornergrat, eine Wandertour in atemberaubender Naturkulisse unternehmen, z.B. entlang des Meet the sheep Trails oder dem Weg der Stille, Fotografieren, z.B. die weltbekannte Matterhornspiegelung im Riffelsee oder im Winter natürlich Schlitteln auf der höchstgelegenen Schlittelpiste der Alpen oder Skifahren im Matterhorn ski paradise. Auf dem Gornergrat selbst gibt es zudem eine besondere Ganzjahres-Attraktion: «ZOOOM the Matterhorn. In dieser multimedialen Erlebniswelt können die Besuchenden dem Matterhorn auch bei Schlechtwetter ganz nah sein – aus der Ferne, versteht sich. Kurz gesagt: Ich schenke meinen Gästen an 365 Tagen im Jahr Glücksmomente!

Meet the Sheep
Meet the Sheep ©Gornergrat Bahn

Welche Gäste magst du am meisten?
Ich mag alle meine Gäste, denn sie reisen teilweise von weit weg an, um mich zu besuchen 😊. Ich ziehe viele Besucher aus den USA, Deutschland, Grossbritannien, Niederlande, Frankreich und aus vielen asiatischen Ländern an. Die meisten Gäste sind aber aus der Schweiz. An einem Spitzentag transportiere ich schon einmal bis zu 6’000 Gäste auf den Gornergrat. Übers ganze Jahr gerechnet sind dies ca. 800’000 Besucherinnen und Besucher. Beeindruckend, oder?

Welches sind deine grössten Herausforderungen?
Während rund acht Monaten pro Jahr liegt auf dem Gornergrat Schnee. Meine Gleise, Perrons, Weichen und Bahnhofsanlagen müssen daher regelmässig von Schnee und Eis befreit werden. Moderne Maschinen und ein hoch motiviertes, eingespieltes Team sorgen bereits um 5 Uhr in der Früh dafür, dass ich – auch bei viel Neuschnee – rechtzeitig fahren kann. Auch Lawinen sind in diesem Gebiet nicht selten. Dank einer 770 Meter langen Galerie, der Riffelbordgalerie, ist meine Fahrt auch durch besonders lawinengefährdete Teilabschnitte möglich.
Dann ist da noch der Wind, er ist meine grösste Herausforderung… wegen ihm liegt immer wieder Schnee auf der Fahrbahn. An gewissen Tagen muss ich wegen ihm sogar meine Fahrten einstellen. Und nicht zu vergessen sind auch die Zwei- oder Vierbeiner: So stehen ab und zu Wandernde oder auch Schwarznasenschafe auf meinen Gleisen… 😉

Schneeräumung
Schneeschleuder ©Zermatt Tourismus

Abgesehen vom Gornergrat, wo möchtest du einmal hinfahren?
Wenn ich könnte, würde ich einmal gerne die Spur wechseln und von Zermatt nach Andermatt oder sogar bis nach St. Moritz als Glacier Express fahren. Auf diesem langsamsten Schnellzug der Welt wird gekocht, gegessen und gestaunt. Das wäre auch für mich ein unvergessliches Erlebnis…

Worauf freust du dich am meisten im Jubiläumsjahr?
Einerseits auf die täglichen Fahrten, u.a. mit meinen neuen POLARIS Triebzügen, und auf die Kontakte mit den vielen Gästen, welche mich in meinem Jubiläumsjahr besuchen werden. Ganz besonders freue ich mich, dass eines meiner alten Fahrzeuge zu einem besonderen Highlight umgebaut wird. Die neue «NostalChic Class» wird diesen Herbst für exklusive Erlebnisfahrten lanciert. Zudem entsteht auf Rotenboden, der letzten Station vor dem Gornergrat, ein Alpingarten mit über 150 Pflanzenarten. Besonders stolz bin ich darauf, dass mir ab Sommer eine eigene Ausstellung gewidmet wird, nämlich im Matterhorn Museum Zermatlantis mitten im Dorf Zermatt. Aber es sind noch ein, zwei Überraschungen mehr für das Jubiläumsjahr geplant, welche ich hier noch nicht verraten darf… Du darfst dich mit mir freuen…

Zermatt und der Gornergrat sind für mich…
Heimat, Natur, Bewegung und Glücksmomente!

Logo Gornergrat Railway
Logo Gornergrat Railway ©Gornergrat Bahn

Eine interessante People Story einer Lokführerin der Gornergrat Bahn 🚞 findet sich hier.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *

You May Also Like