Angaben zur Person:
Name: Heinrich Imboden
Beruf: Verantwortlicher Betrieb und Unterhalt der Grande Dixence Kraftwerke im Mattertal Tätig auf diesem Beruf seit: 1993
Aktueller Betrieb: Hydro Exploitation SA
Ein Leben als Elektroinstallateur
Was machst du beruflich?
Zusammen mit meinen 20 Mitarbeitern bin ich für den Betrieb und den laufenden Unterhalt der zwei Kraftwerke ZMUTT – STAFEL und der 40 Wasserfassungen in der Region Zermatt, Täsch und Randa verantwortlich. In den Sommermonaten sammeln wir mit den Wasserfassungen über 300 Milliarden Liter Wasser aus der Gletscherschmelze und befördern es über Hochleistungspumpen durch ein über 100 km langes unterirdisches Stollensystem bis in den Lac de Dix. Dieser Stausee ist das Herz der Grande Dixence und der grösste künstliche See der Schweiz. Am Grande Dixence Stausee sind drei Produktionskraftwerke angeschlossen, die alljährlich für 400‘000 Haushalte Strom produzieren.
Warum liebst du deinen Job, was macht ihn aus?
Grande Dixence ist für mich bereits seit meiner frühen Kindheit ein Begriff. Mein Vater arbeitete mehrere Jahrzehnte in diesem Unternehmen. Die Ehefrauen besuchten früher regelmässig ihre Männer in Zmutt, wenn sie an den Wochenenden Dienst hatten. Ich kann mich noch gut erinnern, wie meine Mutter mich in den 70er- Jahren mit hoch nach Zmutt nahm. Die einzigartige Seilbahnfahrt mit den zwei Kurven, der Kommando Raum und das unterirdische Stollensystem haben mich sehr geprägt.
Ich denke, dass diese Kindheitserfahrung ein ausschlaggebender Punkt war, dass ich mich später beruflich in die technische Richtung ausgebildet habe. Ich kam 1993 als Betriebselektriker zu Grande Dixence. Seit 10 Jahren bin ich nun Betriebsleiter und es war mir noch keinen Tag langweilig.
Für einen Techniker sind Anlagen von Wasserkraftwerken sehr vielfältig und der Betrieb der Anlagen, mit den meteorologischen Einflüssen, macht den Job sehr interessant.
Warum genau Zermatt?
” Ich liebe die Berge, die Natur und als aktiver Hobbysportler ist man in Zermatt genau am richtigen Ort. “
Das müssten sie eigentlich meine Frau fragen ;-). Als Täscher habe ich die Orientierungsschule und die Lehre in Zermatt absolviert. Während der Lehre habe ich meine Zermatterin kennengelernt und dann kam eins nach dem anderen. Wir haben uns ein Nest gebaut, geheiratet und zwei wundervolle Kinder geschenkt bekommen. Wahrscheinlich geht es vielen der echten Zermatter wie meiner Frau. Sie sind da geboren und unter dem Horu gefällt es ihnen einfach am besten.
Was ist dein nächstes grosses Projekt, oder welches Projekt hat für dich eine spezielle Bedeutung?
Das sind einerseits die Erneuerungen der bestehenden Kraftwerks- Anlagen, die in die Jahre gekommen sind und anderseits haben wir mehrere neue Kraftwerksprojekte in der Schublade, wo wir dran sind, die Machbarkeit zu prüfen. In diesen Projekt-Teams mitzuwirken, ist sehr spannend.
Was machst du in deiner Freizeit in Zermatt?
Ich liebe die Berge, die Natur und als aktiver Hobbysportler ist man in Zermatt genau am richtigen Ort. Das Bewegen in der Natur rund um Zermatt ist „Natur Wellness“ und ein kompletter Ausgleich zur beruflichen Belastung. Zermatt befindet sich in einem Kessel der von 38 Viertausendern umgeben ist. Am Wegesrand rund um Zermatt findet man manchmal an einem Kreuz den Spruch: “…willst Du die Allmacht Gottes sehn, musst Du auf die Berge stehn”. Ich hielt das früher nur für einen Spruch, aber inzwischen kann ich sagen, dass es effektiv so ist. Oberhalb der 4000er- Grenze fühlt man sich sehr winzig und die täglichen Sorgen verlieren ihren Stellenwert. Auf dem Rückweg ins Tal kommen dann nach und nach ein paar Sorgen wieder zurück in den Rucksack, aber ab und zu fehlt die Eine und das ist sicher auch das, was den Gästen in der Bergwelt rund um Zermatt gut tut.
Was sollte jeder, der Zermatt besucht, gesehen oder erlebt haben?
Die wenigsten Einheimischen wissen, was sich hinter der Fassade des Gebäudes von Zmutt versteckt.
In den Sommermonaten bieten wir interessierten Gästen und Einheimischen einen kostenlosen Besuch der Anlagen in Zmutt an. Dazu gehören der Kommandoraum und ein Besuch der unterirdischen Pumpstation. Zuerst erklären wir ihnen an einem Modell die Gegend rund um Zermatt und der darin befindlichen Kraftwerksanlagen. Lauber Adelrich aus Täsch hat über einen Zeitraum von 25 Jahren ein 3D Modell im Massstab 1:10‘000 der wunderschönen Bergwelt rund um Zermatt geschaffen. Dieses Kunstwerk kann man ebenfalls in Zmutt bestaunen.
Zermatt ist für mich…
… eine wunderschöne Naturlandschaft.